Im antiken Griechenland und in Rom setzten die Menschen Kohl ein, um etwa Unterleibsschmerzen von Frauen zu lindern. Der römische Staatsmann Cato der Ältere beschrieb das Gewächs schon vor 2000 Jahren als Allheilmittel.
Angeblich aß Aristoteles das Gemüse, um dem Kater entgegenzuwirken, wenn er zu viel getrunken hatte. Und der Kirchengelehrte und Heilkundige Albertus Magnus stellte fest, dass Kohl bei Geschwüren und Gicht half. Zudem setzte man das Gemüse ein, um Haut und Blut zu reinigen.
Kohl enthält eine Vielzahl an Vietaminen, die der Körper eines Menschen braucht. In 100 Gramm Weißkohl steckt die gleiche Menge Vitamin C wie in einem Glas Orangensaft. Wer 250 Gramm des Gemüses isst, hat seinen Tagesbedarf gedeckt. Noch mehr Vitamin C als Weißkohl liefern Brokkoli und Rosenkohl.
Die Vitamine A, B, E und K finden sich ebenso im Kohl wieder wie die Mineralstoffe Kalzium, Eisen und Magnesium. Wer Eisen zu sich nehmen will, braucht dafür also nicht unbedingt Fleisch zu essen. Er kann auch zu Kohl greifen.
Seine Heilkraft soll Kohl nicht nur im Körper entfalten. Früher wandten die Menschen Kohlwickel an, um die Symptome von Halsentzündungen und anderen Infektionen zu lindern. Dafür wuschen sie die Kohlblätter, befreiten sie vom Stamm und walzten sie, bis der Saft austrat.
Dann legten sie die Blätter auf die Stelle, die entzündet war und schmerzte. Bis ins 19. Jahrhundert fand diese Methode zur Behandlung von Wunden Anwendung. Naturheilkundler setzen sie noch heute gegen Schmerzen der Gelenke ein.
Kohl ist ein Tausendsassa in Küche und Naturheilmedizin. Viele Wirkungen, die in der Volksmedizin schon lange bekannt sind, werden erst heute wissenschaftlich erforscht und nachgewiesen. Doch mag die Heilkraft der Kohlpflanzen noch so erstaunlich und vielfältig sein: Bei ernsten Erkrankungen ersetzen sie keinesfalls den Arzt.